Leinen los - Wir segeln durch die Mehrzweckhalle

20. 02. 21
posted by: Super User

Die Entdeckertage an der Grundschule in Jerstedt standen an und wir waren mit dabei.  3 Tage lang konnten die Kinder an verschiedenen Projekten teilnehmen und neue Dinge ausprobieren. Die Projekte waren dabei ganz unterschiedlich. Ob Seife herstellen, Cheerleadern oder Roboter konstruieren, alles war möglich.

Während ich vor ein paar Wochen mit meinen ehemaligen Grundschullehrern in dem Lehrerzimmer saß, fiel das Gesprächsthema auf die bevorstehenden Entdeckertage. Und schnell kam die Frage auf: „Anneke, hättest du nicht Lust auch ein Projekt zu leiten?“ Nur was sollte mein Projekt sein? Am liebsten würde ich den Kindern mein Hobby näher bringen. Segeln. Doch wie kann man die Kinder dafür am besten begeistern? Zuhause angekommen besprach ich die Idee mit meiner Familie und auch Maria war begeistert. Es stand dem Ganzen Nichts mehr im Wege und so begann die Organisation.


Mittwoch, der 5. Februar 2020. Mehrzweckhalle. Da stand er nun: Der Unsinkbar, ein Optimist auf einem drehbaren Gestell. Ich würde gerne sagen, dass das Segel im Wind flatterte und darauf wartete, nun endlich ins Wasser gelassen zu werden. Doch das Segel bewegte sich kein Stück, denn in einer Mehrzweckhalle gibt es nun mal weder Wind noch Wasser. Doch das machte den vier Grundschülern auch nichts aus, die kurz darauf in die Mehrzweckhalle stürmten. Man hörte viele Wörter heraus, vor allem „Ohh“ und „wow“. Einen besseren Start hätte es nicht geben können!

Zuerst klärten wir ein paar grundsätzliche Dinge, die man beim Segeln wissen muss. Auf dem Laptop konnten die Kinder das Segelrevier der Innersten angucken und Einblicke in unser Training erhalten. Dann ging es zur richtigen Bootsarbeit. Seemannssprache ist nicht gerade leicht aber wichtig, um sich an Bord zu verständigen.

Darum hieß die nächste Aufgabe: Was ist was? Begriffe wie Schot und Pinne mussten zugeordnet werden und auch die Seiten des Unsinkbar wurden mit den Begriffen Steuerbord, Backbord, Bug und Heck beschriftet. Nun hatten die Kinder eine gute Grundlage, um in See zu stechen! Schwimmweste an und rein ins Boot!

Ausprobieren war die Anweisung! Was passiert, wenn man die Pinne von sich weg und zu sich hinbewegt? Was mache ich, wenn plötzlich ein Felsen vor mir im Wasser aufragt? Und was mache ich, wenn der See mal zu Ende ist und ich nicht weiter fahren kann? Wie rette ich meine Mitsegler, wenn das Boot schräg wird, weil auf einmal ganz viel Wind kommt? Spielerisch und mit viel Fantasie erarbeiteten sich die Kinder die Lösungen für die Fragen und konnten am Ende Wenden und Halsen fahren, Ausreiten, wenn die Böe kam und das Segel je nach Wind einstellen. Da ein Optimist nun auch nicht allzu viel Platz bietet, übten die anderen Kinder Seemannsknoten. Am Ende konnten die Kinder mindestens einen Achtknoten, wenn nicht auch schon einen Kreuzknoten.

Das Highlight war natürlich das Karussellfahren mit dem Unsinkbar. Dazu wurde das Boot komplett leergeräumt und auch das Segel nahmen wir wieder herunter. Die Kinder setzten sich ins Boot und der Unsinkbar wurde zum Drehen gebracht. „Schneller“ hieß es immer wieder und so langsam kam auch ich ins Schwitzen. Völlig aus der Puste aber mit einem guten Gefühl im Bauch beendeten wir das Projekt und die Kinder durften glücklich in die Pause gehen.

Doch es gab nicht nur eine Gruppe von Kindern, denen ich das Segeln erklärte. Insgesamt waren es fünf Gruppen, die ich von meinem Gefallen am Segelsport zu begeistern versuchte. Für eine Gruppe hatte ich jeweils 90 Minuten Unterrichtszeit und am Freitagmittag folgte dann die Präsentation auf dem Schulhof zu der auch die Eltern eingeladen waren. Die Kinder erklärten sich hier gegenseitig wie das Segeln funktionierte und auch viele der anderen Kinder trauten sich, auf den Unsinkbar zu steigen.

Wenn man nun in die strahlenden Kinderaugen blickte, wusste man, dass dieses Projekt ein voller Erfolg war. Auch die Eltern und Lehrer waren begeistert von dem Segelboot und die kleinen Infozettel über Trainingsdaten der Seglerjugend des WSVI waren schnell weg. Ich hoffe sehr, dass viele Kinder auch wirklich einmal in das Training an der Innersten hineinschnuppern. Anders als in der Mehrzweckhalle gibt es hier Wind und Wasser und eine tolle Trainingsgruppe, die sich immer über neue Kinder freut. Vielen Dank an Maria Rohde und meine Familie für die tolle Mithilfe und Organisation des Projektes und natürlich auch an die Grundschule Jerstedt, die es mir ermöglichte, Kinder vom Segeln begeistern zu können.

Auf ein baldiges Wiedersehen und dass es bald heißt:

Leinen los – diesmal segeln wir über die Innerstetalsperre!

Eure Anneke Ostermann


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